Barber Angel1jpg"Ich traue mich gar nicht in den Spiegel zu schauen", sagt Chrischi, "das mache ich lieber erst später!" Chrischi hat sich gerade eine völlig neue Frisur schneiden lassen. Dafür war sie nicht in einem Friseursalon, sondern unter einem Zeltdach auf der Wiese des Sinnesgartens in Freistatt. Auf dem Gelände findet das diesjährige Sommercamp der Vertretung Wohnungsloser statt. Heute waren die "Barber Angel" zu Gast, um den Campteilnehmerinnen und -teilnehmern die Haare zu schneiden, die Bärte zu stutzen oder ihnen ein Make Up anzubieten. 

Die "Barber Angel Brotherhood" sind ein 2016 gegründeter Club, in dem Friseure aus ganz Deutschland und Europa zusammengeschlossen sind. Ihr Anliegen: Sie wollen sich nicht der allgegenwärtigen Armut verschließen und bieten ihre Dienste Bedürftigen und Wohnungslosen kostenlos auf Veranstaltungen und Aktionen wie dem Sommercamp an.

Barber Angel3Carmen ist heute zum ersten Mal dabei, sie schneidet Pepe die Haare und rasiert ihm zügig den Nacken aus: "Mir gefällt das hier", sagt die Friseurin, "ich finde es gut, Menschen zu helfen, die sich sonst nur selten einen Friseur leisten können."  Pepe ist mit seinem neuen Look zufrieden, genauso wie Werner, der seine etwas ausgewachsene Kurzhaarfrisur nachschneiden ließ. Hanne-Lore freut sich über "sieben Zentimeter weniger" bei ihrer fülligen Mähne.

 

 

Barber Angel6Insgesamt ließen sich rund 50 Frauen und Männer die Haare bzw. Bärte schneiden. 10 von ihnen nutzten außerdem die Gelegenheit, sich ein professionelles Make Up machen zu lassen. "Die Aktion ist super angenommen worden", freute sich Dr. Stefan Schneider, einer der Organisatoren des Camps.

Barber Angel4Und Chrischi? Chrischi war sehr mutig. Sie hatte sich für einen modernen "Under Cut"-Haarschnitt entschieden und dafür eine Seite ihres schönen langen Haares der Schere der "Barber Angel" überlassen. Was sie wohl beim Blick in den Spiegel denken wird?

Text: Pepe und Ines / Fotos: Norbert Brandt

 

 

 

 

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