Das war die Frage, die bei einer Präsentation im Seminarraum in Haus Wegwende im Rahmen des Wohnungslosentreffens 2018 aufgeworfen wurde. Gestellt wurde sie von Axel Steffen von der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e,V. Bremen (GISS), der diese Frage auf Soziale Wohnraumagenturen bezog, und deren Modelle vorstellte.

Die Agenturen folgten einem bereits in Belgien angewandten Beispiel und haben derzeit sieben Standorte in Deutschland, um in Bremen, Lüneburg, Hannover, Kassel, Darmstadt, Karlsruhe und Stuttgart Wohnraum für Wohnungslose zu schaffen. Die betroffenen Menschen erhalten dabei zum Teil befristete Mietverträge.

Axel Steffen untergliederte seine Präsentation, in der er die Zielgruppe, die Organisation und die Finanzierung der Sozialen Wohnraumagentur vorstellte. Die Zielgruppen variieren dabei von Stadt zu Stadt. Zum einen erhalten jene Menschen Unterstützung, die aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen sind, anderswo werden Menschen betreut, die ehemals von der Wohnungslosigkeit betroffen waren, jedoch auf Unterstützung durch Prävention vor erneutem Wohnungsverlust angewiesen sind.

Bedauerlicherweise setzen die Sozialen Wohnraumagenturen die Maßstäbe unterschiedlich an – im Falle der Organisation in Kassel werden Menschen, die auf einen täglichen Bedarf angewiesen sind, von der Hilfe ausgeschlossen. Lüneburgs Vertretung tritt zwar mit dem Anspruch an, alle Wohnungslosen zu versorgen, dürfte aber an der Realität der ständig steigenden Zahl der Wohnungslosen mit diesem Anspruch scheitern. Der Fall Lüneburg sorgte während der Veranstaltung für Missstimmung, da ein in Lüneburg lebender Betroffener Steffen mit der bürokratischen Realität konfrontierte.

Als Mustermodell wurde die sogenannte Einzelfallhilfe in Hannover erwähnt. Hier kann interveniert werden, wenn es zu Schwierigkeiten wie bei der Mietentrichtung kommt. Jedoch sind die ehemals Wohnungslosen den üblichen Gesetzmäßigkeiten von Mietverträgen sehr oft ausgesetzt. Oft sind die Sozialen Wohnraumagenturen  auf sich allein gestellt, denn eine allgemeine finanzielle Förderung durch die Kommunen findet fast gar nicht statt. Axel Steffen betonte letztendlich, dass er die Präsentation nach Gesprächen mit den Agenturen gestaltet hat.

Text: Harald Januscke

 

 

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