Dieser Diskussions-Workshop fand am Freitag, den 27. Juli 2018, auf dem Wohnungslosentreffen Freistatt 2018 ab 11:30 Uhr statt. Hier folgt das Protokoll zum Workshop:

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Protokoll von Jens Roggemann
Wohnungslosentreffen Freistatt 2018
27. Juli 2018, ab 11:30 Uhr, Gute Stube, Haus Wegwende, Freistatt
Diskussion mit Prof. Dr. Ingmar Steinhart (Vorstandsmitglied der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Bielefeld)
Moderation: Ingmar Steinhart
Anwesende: etwa 30 Teilnehmende

Strategien für den Aufbau einer Selbstvertretung Wohnungsloser

Prof. Dr. Ingmar Steinhart eröffnete die Diskussionsrunde mit zwei interessanten Fragen:

  • „Was ist das Küken, das dabei herauskommen soll?“
  • „Was ist bei den nächsten Treffen „das Neue“, das mit einem neu zu stellenden Antrag gefördert werden könnte?“

Daraus ergaben sich dann verschiedene Beiträge aus der Runde, die hier stichwortartig folgen:

  • Es kam die Frage nach Arbeitsaufträgen auf, auch vor dem Hintergrund, dass der Standort Herzogsägmühle erst einmal nur für das Wohnungslosentreffen 2019 zur Verfügung steht
  • Die Frage nach einer Infrastruktur (der internen Organisation des Projekts)
  •  Die Frage nach Finanzen – „Geld sammeln“
  •  Michael Stiefel griff dann den Begriff „Küken“ auf
    - Sollte das nicht eher ein Truthahn, Saurier oder „Gremlin“ werden?
    - Dazu kamen dann Gedanken auf wie:
      - Schlachten für die Weihnachtsplatte
      - Fliegen lernen
      - Oder gar Feuer spucken lernen, ohne seine Kumpel abzufackeln
  • Michael (Herzogsägmühle - HSM) warf ein, das es kein Pendelverkehr
    nur zwischen Freistatt und Herzogsägmühle werden dürfe
    - Das Projekt breiter in die Fläche bringen
    - Mit anderen, neuen Standorten die Basis verbreitern
  • Stefan Schneider würde gerne sehen, dass gemeinsame Wünsche schneller wahr werden könnten
    (eine Art Möglichkeits-„Replikator“?)
  • Frank Kruse eine Erhöhung von Regionalgruppen als Ziel auf
    - 120 Teilnehmende habe sich als machbar erwiesen
    - Es sollten aber künftig mehr Gruppen beteiligt werden
    - Die Unterstützungsstruktur für Gruppen müsste verbessert werden
  • Michael Stiefel mahnte Verbesserungen an bei:
    - Wissensaustausch
    - Kompetenzentwicklung (für Gruppen, aber auch für Einzelne Teilnehmende)
  • Weitere Institutionen könnten dazugewonnen werden
  • Mögliche Probleme zwischen Träger-Interessen und den Interessen der Selbstvertretung (SVW) wurden erwähnt
  • Es könne nicht darum gehen, „die NAK zu kopieren“!
  • Die Frage nach einer „Selbsttragenden Struktur“ kam auf – Kann die SVW das überhaupt werden?
  • Wären weitere Arbeitsfelder wünschenswert? (z. Bsp. ein Ökohof)
  • Könnte die SVW einen eigenen EU-Förderungstopf erstreiten?
  • Wäre eine dauerhafte Förderung durch den Bund bzw. durch die EU überhaupt denkbar?
  • Frank Kruse dachte über die Suche nach unabhängigen (nicht Wohnungslosenhilfe leistenden) Partnern nach
    - z. Bsp. der Jugendfeuerwehr mit Zeltlager-Know-How
  • Ingmar Steinhart fragte: Von der Stiftung Bethel unabhängig werden als Ziel?
  • Stefan Schneider gab zu bedenken, dass mit den Koordinierungstreffen ...
    - Zur Nachbereitung
    - Zum Erfahrungsaustausch und Gruppenabstimmung
    - Zur Vorbereitung von Folgetreffen
    ....das Organisationsbüro und die Pressegruppe schon deutlich unabhängiger geworden seien
  • Frank Kruse kam zurück zur Frage: "Dauerhaftes Geld – Woher?“
    - Eine Vereinssatzung sei ja schon erarbeitet worden
    - Organisationsform und Rechtsperson stehe noch nicht fest
  • Ingmar Steinhart: Eine konkrete Organisations-Form wäre aber sehr wünschenswert
    - Wie z. Bsp. bei den Ex-in-lern, den Psychiatrie-Erfahrenen)
    - Bildung einer „Pressure Group“?
    - Optimalerweise 7 Menschen, als Vereins-Vorstufe?
    - Für Institutionelle Fördeung sei eine Organisations-Form wichtig
  • Michael Stiefel: Als Endziel eine Förderung von 1% aller Wohnungslosenförderung des Bundes anstreben
  • Stefan Schneider überlegte noch, mehr Unterstützer für das Aufmachen des „politischen Raumes“ zu gewinnen
  • Ingmar Steinhart regte an aus der „Stärkungsrunde“ heute eventuell einen „Runden Tisch“ zu gründen
    - Künstler, Kirchen, Politiker, Hochschulen, Medien, Prominente gewinnen
  • Frage nach einem zu mächtigen Organisations-Team wurde gestellt
    - Eine Erweiterung des Teams wäre gut
    - Ein Auslaufen von Stefan Schneiders Stelle im Februar steht an
    - Weitere Aktivisten finden? (Praktikanten, BuFties, gegen Honorar, ...)

Wie könnte dann ein neuer Antrag auf Förderung aussehen?

Welche Ausrichtung sollte er haben? Ein Thema für das nächste Plenum?

Michael Stiefel fragte dann noch nach der generellen Weiterentwicklung, besonders der drei Kernfelder

  • Organisation / Durchführung
  • Programm
  • Kompetenzentwicklung
  • Weitere Felder (Öffentlichkeitsarbeit?)

Wir sollten das „Wir sind klein und schwach“-Gefühl möglichst schnell überwinden!

Wie könne Fragen der „Pöstchen-Verteilung“ gerecht organisiert werden?

(Text: Jens Roggemann)

Anhang:
Flipcharts eines vorigen Workshops und Ergebnissammlung in Stichworten

 

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