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1. Eine andere Weihnachtsgeschichte
2. Jahresrückblick und Neujahrswünsche
3. Feiertagsgrüße

1. Eine andere Weihnachtsgeschichte

Albrecht Altdorfer (1480-1538), Die Geburt Jesu (1513) - Quelle: WikiCommonsIn jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade. Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ.

So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Die Hirten fanden, dass ein Stall kein guter Ort für ein Kind ist und dass das unbedingt geändert werden sollte. Also zogen sie gemeinsam mit Maria und Josef nach Bethlehem und fanden dort ein leerstehendes Haus, das ungenutzt war und zogen dort gemeinsam ein. Sie kochten, aßen, sprachen und lachten miteinander und hatten eine gute Zeit zusammen. Das sprach sich herum bei den Bewohnern von Bethlehem, vor allem bei den armen Menschen. Und sie beschlossen, den gesamten Wohnraum der Stadt miteinander zu teilen und eine große solidarische Gemeinschaft zu gründen und füreinander zu sorgen. Das blieb natürlich nicht lange verborgen. In Windeseile verbreitete sich diese Idee und überall auf der Welt fingen Menschen damit an, nach dem Vorbild von Bethlehem Gemeinschaften zu gründen, sich mit Wohnraum zu versorgen, sich gegenseitig zu unterstützen und füreinander da zu sein.

Und deswegen ist das Kind von Bethlehem auch eines von vielen und gar kein besonderes Kind. Es wurde weder gefoltert noch gekreuzigt, sondern lebte bis an sein Lebensende in der Gemeinschaft von Bethlehem und hatte viele Kinder und noch mehr Enkel. Es reiste viel in der Welt herum und erzählte über die Gemeinschaft von Bethlehem und das, was es erlebt hatte. Und seit dieser Zeit gab es auf der Erde keine Wohnungslosigkeit und Armut mehr, und auch Kriege wurden seit dem nicht mehr geführt. Und alles nur, weil die Hirten auf dem Feld nicht damit einverstanden waren, dass ein Kind in einem Stall aufwachsen muss und sie gemeinsam etwas neues versucht haben. (frei nach Lukas 2,2-16)

Abbildung: Albrecht Altdorfer (1480 - 1538), Geburt Jesu (1513), Quelle: WikiCommons
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Albrecht_Altdorfer_-_Nativity.jpg


 2. Jahresrückblick und Neujahrswünsche

Gegen Ende des Jahres gibt es einige Feiertage, die üblicherweise zur Besinnung einladen. Viele von uns haben aber gar kein Geld und oder keine eigene Wohnung, um überhaupt feiern zu können. Vielen ist auch gar nicht nach Feiern zumute. Andere wiederum möchten gar nicht daran erinnert werden und wiederum andere würden sehr gerne die Zeit in Gemeinschaft verbringen und sind dann doch alleine. In den Tagen vorher sind alle auf den Beinen und es gibt sogar eine gewisse Spendenbereitschaft, und spätestens ab Heiligabend nachmittag sind die Straßen wie ausgestorben, und alle verschwinden in ihren Häusern und Wohnungen bei Weihnachtsbaum, Gänsebraten und Geschenkeaustausch. Wer das nicht hat, bleibt außen vor und ist allein. Ja, dieses Weihnachten ist für wohnungslose und arme Menschen ein schwieriges Fest.

2018 plenum wohnungslosentreffen - Foto von Norbert BrandtWir können – was die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen angeht - auf ein sehr erfolgreiches und gutes Jahr zurückblicken. Wir haben auf dem Wohnungslosentreffen 2018 in Freistatt viel erreicht, unter anderem ein 5-Punkte-Programm erarbeitet, unsere Gemeinschaft gestärkt und im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus bekannt gemacht.

Darauf können wir alle mit Recht stolz sein und wir können uns alle gegenseitig danken für das große Engagement und die viele freiwillige Arbeit und Unterstützung.

Wir haben einige gute neue Kontakte knüpfen können, es gab eine Reihe von Veranstaltungen und Aktionen, an denen wir teilgenommen haben und uns zu Wort gemeldet haben. Und in einigen Fällen haben wir Menschen konkret helfen können, ihre Situation zu verbessern.

Mit Zuversicht können wir ins nächste Jahr gehen: Die Koordinierungsstelle wird es für 3 weitere Jahre geben, einige Projekte wie die Teilnahme am Kirchentag 2019 in Dortmund sind schon verabredet, einige Zusagen der Förderung liegen bereits vor und das große Wohnungslosentreffen im Juli 2019 in Herzogsägmühle ist in Vorbereitung.

Überhaupt ist zu spüren, dass in vielen Städten und Kommunen das Thema Wohnungslosigkeit und Wohnungsnot ernster genommen wird als noch in den vergangenen Jahren. Das ist gut, kann aber auch nur ein erster Anfang sein. Denn Wohnungslosigkeit lässt sich nicht durch eine warme Suppe, einen Schlafsack oder einen Platz in einer Notübernachtung abstellen. Jeder Mensch braucht eine Wohnung – und dazu auch noch eine Gemeinschaft, die ihn trägt. Das ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten Erkenntnisse aus unserer Arbeit.

Nutzen wir die Feiertage, um miteinander in Verbindung zu bleiben. Erzählt Euch untereinander, was ihr an den Feiertagen macht, wie es Euch geht, woran ihr denkt, wovon ihr träumt, was ihr Euch wünscht.

Schickt Grüße, Fotos, Filme, Berichte oder Texte – wir werden das alles auf der Homepage veröffentlichen.

Frohe Feiertage und kommt gut in das neue Jahr 2019!

Ich freue mich, von Euch zu hören.

Herzliche Grüße

Stefan Schneider


 3. Festtagsgrüße

Hasso (Hannover)

Ein frohes Weihnachtsfest und ein paar besinnliche Tage wünsche ich allen Mitstreitern. ich weiß, daß das nicht leicht sein wird, da es jetzt schon wieder 8 Kalte Tote in unserem reichen Land gibt. Wir müssen uns darauf hin zu Wort melden. Das war die erste Meldung die ich heute am Montag den 24.12.2018 gehört habe.

Mit freundlichen Gruß aus Hannover sage ich tschüss Hasso