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1. Teilnehmende

Anwesend waren 34 Teilnehmende und 1 Hund.
Angela, Wilhelmshaven; Bernd, Nordhorn; Burkhard, Hannover; Christine, Frankfurt; Corinna, Pforzheim; Daniel, Freistatt; Dirk, Freistatt; Hasso, Hannover; Hanne-Lore, Lüneburg; Harald, Aalborg DK; Hari, Freistatt; Hwayda & Peter, Altenkirchen; Ilse, Köln; Janina, Berlin; Jens, Freistatt; Jürgen, ANW, Karsten, Mainz; Marcus, Hannover, Markus, Frankfurt, Markus, Neumünster; Micha, Waldbröl; Michael, Berlin; Mike, Waldbröl, Mirco, Frankfurt, Norbert, Edewecht; Regina, Wien; Timo, Freistatt; Uwe, Lüneburg; Werner, Berlin sowie Hund Arco
sowie als Unterstützende: Frank & Janine, Freistatt, Stefan, Berlin

Gäste: Johanna Tschautscher, Linz

Entschuldigt: André, Hamburg; Andreas, Wien; Alexandra, Frankfurt; Annette, Hannover; Olaf, Berlin, Susi, Nürnberg

2. Kälte-Aufruf

Angesicht der gegenwärtigen Kälte mit Minustemperaturen regt Jürgen (ANW) an, einen Kälte-Aufruf zu formulieren und zu verbreiten. Der Aufruf wird gemeinschaftlich erarbeitet und noch in der Nacht vom 01. auf den 02.03.2018 verbreitet. (Siehe Anlage 1 Aktuelle Kälte ist lebensgefährlich für obdachlose Menschen - ein Aufruf zur HilfeAktuelle Kälte ist lebensgefährlich für obdachlose Menschen - ein Aufruf zur Hilfe)

3. Gespräch über Vereins-Struktur und Vereinsgründung

Das Thema Vereinsgründung zwecks Geldbeschaffung für die Weiterführung des Projekt Wohnungslosentreffen wird diskutiert. Es gibt einen ersten Entwurf einer Satzung, aber noch eine Reihe offener Fragen:

Die Gruppe war sich weitgehend einig, sich mehr Zeit für eine Gründung zu nehmen und die einzelnen Fragen schrittweise anzugehen und ggf. (Rechts-)Beratung von Experten dazu einzuholen und auch Vertreter potentieller Förderer einzubeziehen.
Nach Möglichkeit soll noch vor dem Wohnungslosentreffen 2018 eine Schulung zu diesen Fragen organisiert werden.
Das bedeutet aber, dass die Stiftung Bethel (und evtl. Diakonie Oberbayern - Herzogsägmühle) als Veranstalter 2019 weiter mit Aufgaben der Geldbeschaffung und Organisation übergangsweise betraut sein werden und einen entsprechenden Auftrag brauchen.

 4. Informationsaustausch der Teilnehmenden

Die Teilnehmenden berichten wie folgt:

5. Erwartungen

2018 03 GruppenarbeitAm Freitag Vormittag gibt es Arbeitsgruppen zu den Themen

Dazu wird gefragt:

Die Ergebnisse der Gruppenarbeit dazu werden nachgetragen

6. Struktur

Die Teilnehmenden befassen sich mit dem 2. Entwurf zur Struktur der Selbstvertretung Wohnungsloser, erstellt von Jürgen und Stefan (siehe Link). Eine entschiedene Kritik war, dass erneut vieles reglementiert werden soll. In der Diskussion wurde herausgearbeitet, dass eine Entwicklung stattgefunden hat. Das erste Wohnungslosentreffen wurde noch vollkommen vom Orga-Team vorbereitet und organisiert, das zweite schon unter großer Beteiligung der Teilnehmer von den Koordinierungstreffen mit einigen Schwierigkeiten, die Aufgabe des dritten Treffens ist bereits die Selbstvertretung Vereinter Wohnungsloser. Das allein stellt bereits eine erhebliche Weiterentwicklung und Herausforderung dar.
Weitere Verabredungen gab es nicht.

7. Informationen und Dokumentarfilm

Mit einer Fotopräsentation wurden erste Eindrücke aus Herzogsägmühle gezeigt (Lage, Platzansicht, Veranstaltungsort, Zeltplatz) (siehe Instagram)
Der Informationsfilm von Norberts Rucksackprojekt wurde gezeigt (siehe Youtube). Norbert erläuterte seine Vorgehensweise zum Schulprojekt.
Auf Anregung von Markus, Frankfurt kam Johanna Tschautscher aus Linz zu Besuch, stellt sich und ihre Arbeit vor und zeigt Ausschnitte aus ihrem Dokumentarfilm über ein Frauencamp in Kenia über Frauenrechte.
Sie erläuterte ihre Herangehensweise des Beobachtens und im Hintergrund bleibens mit einer grundsätzlichen Offenheit. Auf der anderen Seite ist ihr bewusst, dass die alleinige Anwesenheit einer Kamera schon eine Einflussnahme darstellt.
Hintergrund dieses Besuchs war die Frage, ob Johanna über das Wohnungslosentreffen einen Dokumentarfilm erstellen soll.
In der Debatte am kommenden Tag haben die Teilnehmenden festgelegt, dass Johanna zum Wohnungslosentreffen eingeladen werden soll, um gemeinsam mit der Gruppe einen Dokumentarfilm zu erstellen. Weiter vereinbart wird:
Johanna beobachtet am Montag die Gesamtsituation, macht am Dienstag Aufnahmen mit Einzelnen sowie der Frauengruppe und bietet am Mittwoch einen offenen Workshop an, in dem sie erste Filmsequenzen präsentiert und mit den Beteiligten das weitere Vorgehen bespricht. Ein weiterer Workshop ist für Freitag geplant. Weitere Finanzfragen zu den Produktionskosten müssen noch geklärt werden (Frank, Stefan).

8. Das Wohnungslosentreffen 2018

8.1. Mobilisierung

Zur Mobilisierung sollen folgende Materialien erstellt werden:A5 Broschüre mit 8 Seiten (2 DIN-A

Die Broschüre soll Informationen enthalten über das bisher Geschehene im Projekt, über die Selbstvertr

etung, das Wohnungslosentreffen 2018, einige Fotos sowie Kontaktangaben enthalten sowie eine Kontakt-Postkarte zur Rückmeldung. Das Ziel ist, diese Broschüre interessierten wohnungslosen Menschen persönlich in die Hand zu drücken.

Termine für alles:

Verantwortliche Gruppe: Norbert, Edewecht; Regina, Wien; Corinna, Pforzheim, Burkhard, Hannover; Uwe, Lüneburg; Stefan, Berlin.

8.2. Organisatorische Fragen

[Gruppe war: Daniel, Hwayda, Corinna, Hasso, Peter, Regina, Mike, Uwe und Hari]

Für die Organisation des Sommercamps 2018 sind folgende Arbeitsfelder und deren Mitarbeiter gefunden worden:

8.3. Programmstruktur

 Programm-Struktur 2018 - Planung

Wir wollen ein tägliches Plenum nach dem Frühstück ab 09:30 Uhr. Der Vormittag bleibt frei für das Plenum und alle Treffen, die sich vorrangig mit der Selbstvertretung Wohnungsloser befassen.
Motto des Treffens könnte sein: Wir verbessern die Welt – auf dem Weg zu einer Selbstvertretung!
Am Ankunftstag gibt es am Abend eine kurze Begrüssung aller Teilnehmenden sowie einen gemeinsamen Abend am Feuer. Die eigentliche Eröffnung erfolgt am Montag zum ersten Plenum. Wir wollen schon beim Frühstück mit Trommeln und persönlicher Einladung auf der Plenum aufmerksam machen und Menschen mitnehmen. Schwerpunkte sind das Willkommen für die Neueinsteiger, das Kennen lernen, das Vorstellen der bisherigen Erreichte und die bestehenden Gruppen.
Im Verlauf der Woche sollen die Bausteine

bearbeitet werden.
Das Orga – Team (Frank, Janine, Jürgen, Stefan) und der ggf. dann schon gegründete Verein benötigen von der Versammlung eine Beauftragung zur Weiterarbeit.

Die Programmgruppe, bestehend aus Michael, Berlin; Hanne-Lore, Lüneburg; Jürgen, ANW; Ilse, Köln; Karsten, Mainz; Micha, Waldbröl; Stefan, Berlin; Frank, Freistatt vervollständigt die Programmplanung bis zum spätestens 20.04.2018 fertig, damit es abgestimmt und in die Broschüre und im Internet veröffentlicht werden kann.
(siehe auch Foto-Dokumentation)

9. sonstiges

Gemeinsam erstelltes Ergebnisprotokoll
Freistatt, 03.03.2018

aufgeschrieben von Stefan Schneider

Anlage 1

Aufruf: Aktuelle Kälte ist lebensgefährlich für obdachlose Menschen - ein Aufruf zur Hilfe

Die Selbstvertretung Vereinter Wohnungsloser
- möchte aufmerksam machen auf Menschen, die von der akuten Kältewelle bedroht sind und
- bittet darum, die Mitmenschen, die bedrohter Lage sind zu unterstützen und
- hat ein paar Anregungen erarbeitet, wie das konkret aussehen kann:
Wir brauchen keinen Alkohol & Mitleid. Wir brauchen Schlafsäcke, Zelte, Socken und warme Schuhe!
Etwas Warmes braucht der Mensch.
Obdachlose: Wer im Winter wegschaut lässt sterben!
Handwärmer aus der Apotheke retten Finger & und Körper!
Machen Sie die Augen auf!
Offene Kleiderständer können Wärme spenden!
Menschen sind Menschen: Seht hin, die Kälte kann töten. Bitte helft!
Wenn ich sehe ein Mensch friert wird mir auch eine Möglichkeit einfallen, eine Form von Wärme zu schenken!
Menschen brauchen Wärme!
Helfen - jetzt sofort!
Kälte ohne Hilfe ist Kälte ohne Wärme. Nur Kälte!
Ruft die 112, wenn ihr denkt, dass jemand hilflos ist!
Was hilft direkt? Wärme Suppe Mullbinden Hygieneartikel und die freundliche Nachfrage, ob jemand Hilfe möchte!
Lasst mal eure Hauseingänge aufgeschlossen!

Freistatt, 01.03.2018Aufgeschrieben auf dem Koordinierungstreffen der Selbstvertretung Vereinter Wohnungsloser vom 01.-04.03.2018 in Freistatt, Niedersachen von 30 akut wohnungslosen oder ehemals wohnungslosen Menschen aus Deutschland, Österreich und Kopenhagen und einigen Unterstützenden.
Schreiber: Norbert Brandt, Edewecht & Stefan Schneider, Berlin
siehe auch: https://wohnungslos.info/2018/03/aufruf-der-selbstvertretung-vereinigter-wohnungsloser-zur-winterhilfe/

Anlage 2:

Leserbrief zum Artikel in der Hannoverschen Allgemeinen vom 28.02.2018 zum Thema Obdachlosigkeit: SPD: Kirchen müssen mehr tun
von Werner Franke und Janina Spörecke

Wenn man bei 15 Grad minus draußen ist und wegen der Kälte auch alle öffentlichen Räume zum Energiesparen dichtgemacht wurden, dann ist „aktionistisches Angehen“ für dieses „ temporäre Problem“ das Einzige, was Leben rettet.
Die Folge eines fehlenden Kältebusses kann für die Obdachlosen der Tod sein, während der sozialpolitische Sprecher der SPD Ratsfraktion Hannover die Personalkosten für den Bus fürchtet.
Dass Obdachlose Menschen kein menschliches Recht auf eine Wohnung haben, sondern in einem Sonderghetto Miniappartements bekommen sollen, hilft ihnen vielleicht auf die Beine, grenzt sie aber dauerhaft aus der Gemeinschaft aus.
In einer Massenunterkunft für Obdachlose die Nacht verbringen zu müssen, heißt, kaum Schlaf zu finden: Geräusche, Gerüche, Kommen und Gehen, auf seine Sachen aufpassen zu müssen, Streit aus dem Wege zu gehen. Diesen Stress hält nicht jeder aus, insofern ist es auch keine „bewusste Entscheidung auf der Straße zu schlafen“ sondern pure Not.

Die Selbstvertretung Vereinter Wohnungsloser hat dagegen einige praktische Vorschläge zur akuten Hilfe.

Wir brauchen keinen Alkohol oder Mitleid – wir brauchen Schlaf­säcke, Zelte, Socken, und wärmende Schuhe.Etwas Warmes braucht der Mensch.
Wenn ihr im Winter bei Obdach­losen wegschaut, können dadurch Menschen sterben.
Hand­wärmer aus der Apotheke retten Finger und Körper.
Machen Sie die Augen auf.
Offene Klei­der­ständer können Wärme spenden.
Menschen sind Menschen. Seht hin, die Kälte kann töten! Bitte helft!
Wenn ich sehe, dass ein Mensch friert, wird mir auch eine Möglich­keit einfallen um eine Form von Wärme zu schenken.
Menschen brauchen Wärme.
Helfen – jetzt und sofort.
KÄLTE OHNE HILFE ist Kälte OHNE WÄRME. Nur Kälte.
Ruft die 112, wenn ihr bemerkt, dass jemand hilflos ist.
Fragt euch: Was hilft direkt?
… Wärme, Suppe, Mull­binden, Hygie­ne­ar­tikel; eine freund­liche Nachfrage, ob jemand Hilfe möchte.
Lasst doch einmal eure Haus­ein­gänge aufge­schlossen.
www.wohnungslosentreffen.de